Giovanni II. Particiaco

Giovanni II. Particiaco, in den zeitlich näheren Quellen Johannes (II.), später auch Partecipazio oder Participazio († nach 887), war nach der venezianischen traditionellen Geschichtsschreibung, also der vom Staat kontrollierten Historiographie, der 15. Doge von Venedig. Er regierte von 881 bis 887 allein, nachdem er lange Zeit gemeinsam mit seinem Vater Ursus I. das Dogenamt ausgefüllt hatte.

Mit Johannes endete die Dynastie der Particiaco, die von 810–836, dann von 864–887 und schließlich, entsprechend der besagten Geschichtsschreibung, von 912–942 die Stadt dominierte. Der Familie Badoer, die möglicherweise einen Seitenzweig der Particiaco darstellte, gelang es um 1000, sich diese Familie als prestigeträchtige Vorfahrin zu sichern. Die Bedeutung der Tribunen nahm unter Johannes stark ab, ihre Rolle übernahmen Iudices.

Außenpolitisch erlangte Johannes II. von Kaiser Karl III. 883 die Erneuerung der Privilegien, die letztlich auf das Pactum Lotharii von 840 zurückgingen. Die Eroberung von Comacchio scheiterte hingegen am Widerstand der Päpste. Johannes' Bruder Badoarius oder Badoer wurde auf dem Weg zu Verhandlungen tödlich verletzt, der Doge ließ daraufhin 883 Comacchio verwüsten. Die Exkommunikation zwang den Dogen dazu, die Stadt aufzugeben, die bald wieder zu einer starken Handelskonkurrentin wurde.

Die Dynastie starb aus, nachdem auch sein jüngster Bruder Petrus, bereits zum Mitdogen erhoben, um 885 gestorben, dann der verbliebene Bruder Ursus gemeinsam mit Johannes zurückgetreten war. Die Venezianer wählten nun Petrus Candianus zum Dogen, ein Machtübergang, den der Doge selbst eingeleitet hatte. Johannes dankte zwar am 17. April 887 ab, doch starb sein Nachfolger bereits fünf Monate später in einem Scharmützel. Johannes lehnte die Forderung ab, das Dogenamt wieder zu übernehmen, daher wählte man Petrus Tribunus zum Dogen. Weder die Grabstätte noch das Todesjahr des Johannes sind überliefert.


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